(FAB) Dass man keinem Fremden die Haustüre öffnen soll, weiß jedes Kind. Doch dass die Accounts und Posts von Jugendlichen im Internet viel über ihre Identität und Privatsphäre preisgeben, dass Einhorn9, Max2010 und Susi12 keine geeigneten Spitznamen sind und dass der Besitz eines geteilten Fotos bereits einen Straftatbestand darstellen kann, brachte Chris Hellerich vom Polizeipräsidium Ludwigsburg am 24.05.22 und 03.06.22 vier 6ten Klassen der OMRS eindrücklich nahe.
Bei den 11- und 12-Jährigen zeigten viele Kinder auf, als es um die Nutzung von Whatapp, Insta, Snapchat, Facebook, TikTok und weiteren Angeboten ging. Mit lebensechten Fallbeispielen und Alltagssituationen wie dem Klassenchat oder einer Shoppingtour mit der besten Freundin vermittelte Hellerich Informationen über Persönlichkeitsrechte, Hatespeech und Internetpornographie. Die Ausrede und Entschuldigung: „Das war alles nur Spaß!“ hat keinen Bestand. Ob es Spaß ist, legt der Geschädigte bzw. das Opfer fest. „Worte entfalten Wirkung“, appellierte der Polizeibeamte für Prävention an die SchülerInnen, „der erste aggressive Kommentar im Netz gibt die Richtung vor.“ Meist gelingt darauf keine sachliche Klärung oder Erwiderung. Verbale Gewalt mit Hasskommentaren nimmt zu.
Es gibt viele spannende, unterhaltsame, informative und gute Möglichkeiten des Wissenserwerbs im Internet, daher ging es abschließend noch um Tipps für einen sicheren Umgang: „Dein Passwort ist wie eine Zahnbürste, du solltest es nicht mit anderen teilen und regelmäßig austauschen!“ Hellerich rät keine persönlichen Daten freizügig zu teilen, zur Vorsicht mit Fotos, zur Einstellung von Privatsphäre und zum sofortigen Blockieren von Kontakten, die unangenehme Bilder oder Posts senden. Kinder sollten sich zwei Vertrauenspersonen suchen, die sie beraten und unterstützen, wenn sie sich mit einem Netz-Bekannten treffen oder einen Verstoß melden wollen. Dann geht es darum, Beweise zu sichern, nicht online zu antworten, eventuell eine Löschung zu beantragen. Um ein klares Signal zu senden, kann ein Profil auch gelöscht und ein Account abgemeldet werden.
„Denken vor dem Senden“ ist daher ein Rat, den die ZuhörerInnen aus dem Vortrag mitnehmen.
Weitere Infos sind unter den folgenden Links zu finden:
www.klicksafe.de
www.polizeifuerdich.de